Im Vorfeld des diesjährigen Online-Karrieretags in Köln sammeln wir Stimmen der Aussteller, die über die Vorzüge der Digitalbranche und ihres Unternehmens, den perfekten Bewerber sowie ihren konkreten Mitarbeiterbedarf im Online-Bereich sprechen. Heute im Interview: Roland Berger, Leiter der Stabsstelle für Medien- und Internetwirtschaft der Stadt Köln. 1. Warum ist die Stadt Köln auf dem Online-Karrieretag vertreten? Traditionell ein Zentrum für Versicherungen und Banken, mit starken Industrieunternehmen in der Automobil- und Maschinenbaubranche und im Bereich Chemie und Gesundheit ist Köln spätestens seit den achtziger Jahren vor allem eins: einer der wichtigsten Medien und ICT-Standorte Deutschlands und längst auch ein national und international bedeutender Standort der Digitalwirtschaft. Weltbekannte Konzerne, aber auch junge innovative Unternehmen sorgen in Köln für ein lebendiges kreatives Klima, das für die Ansiedlung und Weiterentwicklung der Branche eine Grundvoraussetzung ist. Nicht zuletzt weil diese Grundvoraussetzung in Köln auch in Zukunft gegeben sein wird – Prognosen zufolge wächst die Einwohnerzahl bis 2035 in der Rheinmetropole stetig, vor allem im Bereich junger, kreativer Menschen - ,wird Köln in den nächsten Jahren seine Position als eine der führenden Regionen für die digitale Wirtschaft weiter ausbauen. Kölns Bedeutung als zukunftsorientierter Standort für Digitalwirtschaft weiter national und international bekannt zu machen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der Stadt Köln – und genau aus diesem Grund ist die Stabsstelle Medien und Internetwirtschaft der Stadt Köln auf dem Online-Karrieretag vertreten. 2. Was macht die Digitalbranche so interessant für die Stadt Köln? Laut einer Studie des BVDW wächst der Umsatz der digitalen Wirtschaft in Deutschland seit dem Jahr 2008 um durchschnittlich ca. 10 Prozent. Mit einem Beschäftigungswachstum von 8 Prozent gilt die digitale Wirtschaft dabei als zentraler Wachstumsmotor der deutschen Gesamtwirtschaft. Die hochdynamische Branche ist somit auch treibender Wachstumsmotor für den Wirtschaftsstandort Köln, und es ist zu erwarten – und zu fördern – dass sie Zahl von ca. 11.000 Unternehmen in der Region Köln auch weiter steigt. Neugründungen garantieren dabei Innovation und nachhaltiges Wachstum in wichtigen Zukunftsindustrien, um den Standort gesamtwirtschaftlich und im Vergleich mit anderen Metropolen konkurrenzfähiger zu machen. 3. Was macht die Stadt Köln so attraktiv für die Digitalbranche? Was Köln zum einen interessant macht, ist ein sehr gutes Angebot an Fachkräften. Dank 141 Aus- und Weiterbildungsangebote im universitären Umfeld ebenso wie im Umfeld der FH Köln und weiterer 23 staatlicher wie privater Institutionen steht den Unternehmen in Köln ein große Zahl von gut ausgebildeten Fachkräften zur Verfügung. das bedeutet eine geringere Kostenexplosion bei Mitarbeitergehältern als z.B. in Berlin. Weitere Universitäten; Hochschulen sowie Aus- und Weiterbildungsinstitutionen im nahem Umfeld von Köln bieten ebenso qualitativ hochwertige Qualifizierungsmöglichkeiten an, allen voran die RWTH Aachen. Die Verbindung von jungen Startups mit klassischen Unternehmen ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil für Köln und NRW im Zuge der Herausforderung der digitalen Transformation. Von rund 380 Start-ups in NRW sitzen 150 in Köln. Damit verfügt Köln über einen guten Grundstock an jungen, kreativen Unternehmen, was den Standort für den Zuzug weiterer Unternehmen attraktiv macht. 4. Welche Bereiche fördert die Stadt Köln vornehmlich? Die Weiterentwicklung von Netzwerken ist eins der vornehmlichen Themen. In Köln existieren bereits viele wirksame branchenübergreifende Vernetzungsmöglichkeiten, unterstützt durch die Stadt Köln, privatwirtschaftlich organisierte Akteure und weitere Institutionen und Verbände. Diese gilt es jedoch in Zeiten der weiteren Internationalisierung und Globalisierung auszubauen. Bezahlbare Büros stellen ein weiteres Handlungsfeld dar, denn sie sind gerade in der ersten Zeit für Unternehmensgründungen ein wichtiges Thema. Obwohl auch in Köln der Mietspiegel in den vergangenen Jahren gestiegen ist, gibt es für junge Unternehmer in Köln Möglichkeiten, Geschäftsräume zu günstigen Konditionen zu nutzen. Dieses Angebot wollen wir erweitern. Kapitalbereitstellung für die Gründung neuer Unternehmen ist eine der größten Herausforderungen. Im Gegensatz zu Berlin ist Köln noch nicht im Focus nationaler und internationaler Geldgeber. Diesen Umstand gilt es durch gezielte Maßnahmen zu ändern und einen Start-Up-Fond unter Einbeziehung von öffentlichen, aber auch Geldern aus der Privatwirtschaft aufzulegen. 5. Was bietet die Stadt Köln selbst qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern? Als Arbeitgeber mit ca. 17.000 Beschäftigten kann die Stadt Köln qualifizierten Bewerbern und Bewerberinnen immer eine Vielzahl von herausfordernden Arbeitsangeboten unterbreiten. Open Government, „Digitale Bürgerdienste“ und Angebote zur Partizipation werden über das städtische Internet-Angebot, über die sozialen Netze, über Open-Data-Projekte sowie durch mobile, zielgruppenorientierte Angebote qualitativ und quantitativ ausgebaut. Innerhalb der Stadtverwaltung werden durch neue Technologien in der kommunalen Infrastruktur die Arbeitsprozesse, die Kommunikation und die Zusammenarbeit über alle Hierarchieebenen deutlich verbessert und offener gestaltet. Zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kölner Wirtschaft folgen die innovativen digitalen Prozesse und Produkte eng dem Stand der Technik. E-Government wird zu Open Government fortgeschrieben. Vor allen in diesen Bereichen werden in Zukunft noch mehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die sich mit hohem Engagement für die Gestaltung von Verwaltungsaufgaben und Stadtentwicklung einsetzen möchten. Aktuelles hierzu finden Interessierte unter www.stadt-koeln.de/stellenangebote. Stadt Köln - Der Oberbürgermeister Dezernat für Wirtschaft und Liegenschaften Stabsstelle Medien- und Internetwirtschaft Willy-Brandt-Platz 2 D - 50679 Köln Vielen Dank für das ausführliche Interview!